Herzlichen Glückwunsch!
Hier gehts zur offiziellen Homepage von Olaf Giermann
http://www.olaf-giermann.de/
Natürrlich gibt es auch ein "Making of....."
Anbei die Einzelbilder und Olafs Beschreibung zur Entstehung des Bildes "Der Augenblick".
Mit dem Bild wollte ich den Menschen innerhalb äußerer Zwänge und Abhängigkeiten darstellen - und zwar genau in dem Augenblick, indem es aus diesen kein Zurück mehr gibt. Wie das Bild darüber hinaus interpretiert wird oder werden kann, überlass ich gerne dem einzelnen Betrachter.
Deshalb springen wir mal direkt zum Entstehungsprozess und setzen bei der fertigen Bildidee an, da sich das Entwickeln einer Bildidee an sich schwer vermitteln lässt.
***Das Ausgangsmaterial***
Das Bild ist in Photoshop CS3 aus vielen Einzelfotos zusammengesetzt, von denen ich Nummer 1 bis 4 speziell für dieses Bild fotografiert habe:
1. das Gesicht von der Seite mit mittlerem Tele aufgenommen. Den Einzelblitz habe ich so positioniert, dass das Licht passend zum fertigen Bild halbwegs passend auf Gesicht und Auge fällt.
2. eine kleine Stecknadel, einfach auf dem Tisch liegend mit seitlichem Licht fotografiert
3. die Mechanik eines Korkenziehers, die im Endbild die Halterung der Nadel bildet
4. eine 10 Meter hohe Baumaschine bildet den hydraulischen Teil der Nadelhalterung. Damit es die gewünschte Verjüngung an der Spitze bei großen Kabeleien im Vordergrund ergab musste ich mit dem Rücken im Baggerloch liegend mit extremen Weitwinkel (10 mm) direkt von unten nach oben fotografieren und die im Bild linke Hälfte später trotzdem noch stark transformieren und retuschieren.
5. ein Flansch an einem Entsorgungs-LKW bildet die verschraubte Kopfplatte
6. ein Motorblock einer Bohrmaschine, ein Schiffsmotor und eine Reihe weitere Fotos wurden für die Maschinen im Hintergrund zusammenmontiert, wobei ich mir aufgrund der späteren, starken Weichzeichnung nicht viel Mühe mit der Freistellung geben musste
7. eine Reihe Fotos verschiedener Kabelelemente von Baufahrzeugen ergänzen die "Pieks-Maschine" ;-) rechts
8. einige Bilder, die ich als Texturen/Hilfsmittel verwendet habe (Korrosion an den Metallteilen, Texturen und Kanten am Kopf) sind kaum noch als Einzelbilder zu erkennen, weshalb nicht weiter darauf eingehe.
***Die Entstehung***
Am Anfang einer jeden Montage steht das lästige Freistellen der verwendeten Bildelemente. So auch hier.
Ich persönlich minimiere dies nach Möglichkeit auf ein Mindestmaß und nutze, wenn es das Motiv zulässt, stattdessen lieber Fülloptionen oder Ebenenmodi wie Überlagern, Multiplizieren und Umgekehrt multiplizieren usw. Der einzige kleine Nachteil bei diesem Vorgehen ist, dass die so erzielte "Freistellung" oft nur an einer bestimmten Bildposition funktioniert. Man sollte sich also von vornherein über die endgültige Positionierung der Bildelemente im Klaren sein.Lässt sich das Freistellen nicht vermeiden, erhalte ich die saubersten Ergebnisse in der kürzesten Zeit mit dem Zeichenstift (Pfade) und über die Ausnutzung von Helligkeit- und Farbkontrasten (Fülloptionen und Kanäle!).
Mit dem hilfreichen "Kante ausbessern"- Tool lässt sich die anschließende Optimierung der Freistellung sehr bequem vornehmen.
Eine Freistellungskante sollte für eine Montage niemals ganz hart sein, sondern ein wenig weichgezeichnet werden.
Die darauf folgenden Schritte im Schnelldurchlauf:Gesicht retuschieren, die Bildelemente mit Kanalmixer in Schwarz-Weiß umwandeln (wenn man sich nicht sicher ist, immer nur über Einstellungsebenen die als Schnittmaske mit der Zielebene verbunden werden!), die freigestellten Bildelemente in Position bringen, auf die geeignete Größe transformieren und die Übergänge retuschieren.
Damit meine ich Feinanpassungen in Form und Kontrast der einzelnen Elemente. So sind bei meinem Bild bis auf das Gesicht und die Nadel alle Elemente unter verschiedenen Lichtbedingungen entstanden.
Licht- und Schattenfehler machen eine Montage leicht unglaubwürdig. Deshalb sollte man hier mindestens soviel Sorgfalt wie beim Freistellen walten lassen. Man kann zu diesem Zweck zum Beispiel Abwedler und Nachbelichter verwenden.
Ich selbst bevorzuge zum Beispiel Gradationskurven-Einstellungsebenen, die ich mit einer schwarzen Maske versehe und dann mit weißem Pinsel deren Auswirkung mit wenigen Pinselstrichen an den passenden Stellen ins Bild zurückmale
Da die Schärfentiefe im Augenfoto sehr gering ist, musste die Maschine, die Kopfplatte und der Hintergrund entsprechend des Schärfetiefeverlaufs ebenfalls stark weichgezeichnet werden. Hierbei kann man mit verschiedenen Parametern experimentieren.
Um dabei flexibel zu bleiben habe ich die einzelnen Objekte zu Smart Objects zusammengefasst und den Filter "Tiefenschärfe abmildern" angewendet und per Smart Filter-Maske die Stellen ausgeblendet, die scharf bleiben sollen.
Damit die Bildwirkung etwas prägnanter bleibt, habe ich mich entschieden bei der Maschine rechts keine vollends realistische Schärfentiefe anzuwenden und stattdessen die Kabel größtenteils scharf zu zeigen. Im direkten Vergleich gefiel es mir so besser.
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